Gewissensfrage Motorreparatur AXE oder "Schätzt mal meine Optionen ein!"

Citronist

Aktiv-Mitglied
Ort
Bochum
Mein Auto
T5 Multivan
Erstzulassung
06/2005
Motor
TDI® 128 KW
DPF
nachgerüstet
Motortuning
Nein
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Highline
Radio / Navi
RNS-2 CD
FIN
WV2ZZZ7HZ5H070284
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HM
Hallo Leute,
ich brauche mal euren geschätzten Rat.

Zuersteinmal,
wie in meinem anderen Thread geschrieben habe ich an "dem blauen Bus" (So nennen ihn die Kinder, analog zum "grünen Bus", unser T4 Multivan Allstar) diverse Arbeiten durchgeführt nachdem sich Kupplung und Getriebe verabschiedet hatten.

Dabei habe ich alles richtig gemacht und einiges falsch.
Sehr falsch, wie sich letzte Woche herausstellte.

Der Bus fuhr nach der Getriebereparatur ca 3000km anstandslos, hat aber nun zum einen eine unschöne mechanische Geräuschkulisse (Stirnräder werden es sein) entwickelt und letzte Woche strahlte mich 2 mal die Öldruckwarnung an.
Weiterhin habe ich erheblichen Blowby im Kurbelgehäuse feststellen dürfen.

Nochenwelle samt Hydros kamen damals neu rein, Wapu, PDE Brücke und neue PDE Dichtungen ebenfalls.

Mein größter Fehler war das ich den bereits ausgebauten Motor nicht untenrum auf gemacht habe, denke ich.
Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen das ich unter enormem Zeitdruck stand da das antriebslose Auto dort wo es stand schnellstmöglich weg musste da die Ordnungsbehörden mir Ärger machten.

Ölwechsel (Fuchs 50601) habe ich vor 100 km gemacht, hat aber keine Besserung gebracht (oh Wunder...)

Anyway, zum Kern meiner Frage:

(Ich werde im Laufe der nächsten 2 Wochen die Ölwanne abbauen und mir anschauen was ich darin so finde)

-ich gehe davon aus das der Motor ernsthaft beschädigt ist.
-ich weiß das bei Beschichtungsschäden höchstens ein anderer intakter nicht überholter Motor dauerhaft(er) glücklich macht.
-ich habe mit Kaufpreis bis dato etwa 11K Euro in das Vehikel gesteckt.
-die Kinder lieben das Ding, Kind Nummer 3 wird in den nächsten Tagen auf die Welt kommen.
-wir brauchen ein zuverlässiges Auto für 5+ Personen, Geld IST ein Problem.
-ich kann grundsätzlich alles reparieren was reparabel ist, es mangelt aber an Zeit.
-ich möchte gerne im Hinblick auf die Kinder ein gewisses Level an Sicherheitsfeatures (Airbags hinten, ABS, Isofix, 3-Punkt Gurte an allen Sitzen>Alles was der 96er T4 nicht hat)

Ich sehe im Moment meine Optionen wie folgt:
-den blauen Bus defekt verkaufen und "irgendwas anderes kaufen" , nur was gibt es für Alternativen???
Noch fährt er, was bekommt man für einen durchreparierten 2005er MV Highline Schalter mit 300tkm, Doppelschiebetür, Klima, Leder, überholtem Getriebe, neuer Kupplung/ZMS, neue Nockenwelle+Hydros ,neue ATW rechts, neuer Auspuff, neue Domlagern, neue Wapu ,geplanter Krümmer, 3 Jahre alter Originalturbo, neuer Westfalia AHK uvm. wenn man ehrlich ist und den Käufer vom drohenden Motorgau erzählt?
5000 Taler?

-einen Ersatzmotor besorgen. Aber wo vertrauensvoll kaufen, ich gehe nicht davon aus das die in Randpolen angesiedelten Anbieter gebrauchter Motoren (die meiner Einschätzung nach aus finanztransaktionsfrei eigentumsumverteilten Spenderfahrzeugen stammen) mich vor Ort die Ölwanne demontieren lassen...
Kosten dafür mindesten 3500 Euro plus Verbundreparaturen.

-den blauen Bus verkaufen und einen 1.9er T5 kaufen, wir brauchen primär ein großes Auto für Fahrten im Umkreis von 30km und einmal im Jahr für die Urlaubstour nach Holland.
Kosten vermutlich 6-7k Teuro, spricht grundsätzlich was gegen den 102 Ps Motor im T5? Klar großes Auto kleiner Motor, aber haben die Triebsätze außer den üblichen PD-Problemen irgendwelche Konstruktionsfehler wie die 5-Zylinder Stirnradmotoren?
Mein Vater hat einen 2009er Alhambra 2.0TDI, nachdem ich dem Motor das Ausgleichswellenmodul amputiert habe (Umbau auf normale Ölpumpe vom 1.9L) fährt sich das Ding eigentlich sehr sympathisch und muckt nicht rum...

-einen runtergerittenen Transporter mit AXE oder AXD dessen Motor noch gut ist (gibt es sowas???) kaufen und die Motoren tauschen, den Trapo dann für kleines Geld verschieben oder ausschlachten.
Für mich eher sinnvoll, kann man sich anhören und probefahren, wie ein defekter 5-Zylinder klingt weiß ich ja jetzt...
>unschön ist das "gefühlte" Risiko das bei" Piëchs Rache" immer mitfahren wird nachdem ich schon so viele Schraubererfahrungen damit sammeln durfte...

-einen 1.9er Transporter mit gutem Motor kaufen und den kompletten Antrieb meinen Multivan einbauen >gibt es konstruktiver Unterschiede die das verhindern?
Wäre momentan meine bevorzugte Lösung da der blaue Bus bis auf den Motor durchrepariert ist.
Eintragung sehe ich nicht als Hürde an, meine Frau ist Prüfingenieurin und es wird sich ein Kollege finden der sich kompetent genug fühlt das einzutragen.
Hätte den Charm geringerer laufender Kosten, besserer Verfügbarkeit von Ersatzteilen und die Kinder können "ihren" Bus behalten.

105 Ps werden uns für die Fahrten zum Ponyhof reichen.

Ich werde euch die Tage mit Fotos aus der Ölwanne versorgen, möchte momentan aber vermeiden die Nabelschnur mit öligen Finger durchschneiden zu müssen;-)

Schonmal Danke für eure Meinungen und Ratschläge,
bin eventuell nur sporadisch hier die nächsten Tage...
Viele Grüße
Wolf
 
Hi Leute,
habe gestern mal die Wanne abgenommen und die Ölpumpe ausgebaut.
P1840893.JPG
In der Wanne selber fand sich (leider ,oder zum Glück?) nicht die "Handvoll Späne" von der hier manchmal berichtet wurde.
Wohl war etwa 2 Gramm feines magnetisierbares Mehl in den Ecken, vermutlich vom Nockenwellenschaden.

P1840894.JPG
P1840895.JPG
Im Saugrohr der Ölpumpe stecken feine kleine Partikel, vermutlich nichtmetallisch. Dürften den Ölfluss aber nicht nennenswert eingeschränkt haben.
P1840907.JPG
Die Ölpumpe selber, noch die originale, ist in miesem Zustand. Hat definitiv seitlich starke Anlaufspuren durch Fremdkörper, irgendwas hat auch Einprägungen auf den Rotoren hinterlassen. Ist schlecht zu fotografieren mit meiner Kamera.
P1840908.JPG
Die Riefen sind tief, der Fingernagel rastet ein.
P1840909.JPGP1840910.JPG
Nach einer qualvollen Stunde Suche nach einer neuen Ölpumpe habe ich eine von Magneti Marelli (vertriebene) und eine Dichtung fürs Saugrohr bestellt.
Die Pumpen von den üblichen NoReputation-Marken (Topran/Febi/Fai/Ridex/wasweißich) sind den Fotos nach alle vom selben Band in China gefallen, ich hätte gerne ein Identteil von Bugiad gekauft aber die sind zum einen nicht lieferbar und kosten mittlerweile 300 Taler.

Im Motor selber habe ich keine beunruhigenden Alarmzeichen gesehen, leider sieht man aber auch nicht viel von den Zylinderlaufbahnen...

Was meint ihr, soll ich ein Pleullager öffnen und schauen wie schlimm es darin aussieht?
Brauche dann natürlich neue Schrauben...
Frage ist ob mich das weiterbringt, ist es klug nur die Pleullager zu wechseln?
Die KW-Lager werden ja nicht besser aussehen...

Mein Ziel wäre den Motor noch für die nächsten 30tkm zu fahren und parallel dazu einen 1.9er Umbau vorzubereiten, idealerweise steht der dann einbaufertig bereit wenn der 2.5er explodiert...

Viele Grüße
Wolf
 
Die Plasmabeschichtung solltest du unbedingt und penibel prüfen. Wenn die hinüber ist, lohnt sich da keine Investition mehr.

@Konnoo kann dir kompetent weiterhelfen, wenn er Zeit und Lust hat.
 
Wenn du Klarheit haben willst dann öffne die Pleule und ziehe diese raus. In der aktuellen Zerlegung ist das kein Hexenwerk mehr und besser kommst du nie mehr dran. Dann sind PLeulager und Laufbahn zu beurteilen. Wenn die Kolbenringnuten mit Öl verbacken sind kann man das dann gleich sauber machen...und eventuell neuen KR verbauen. Ich sehe bisher keinen Not einen 1.9er hier auf den Einsatz vorzubereiten sondern würde das Geld (sofern die Basis stimmt) in den 2.5er investieren.

Dabe würde ich auch die KW Lagerschalen ansehen... dann weisst du was los ist. Halbe Sachen rächen sich... IMMER .

So schlimm war die Ölpu nun auch ned.... hattest du ÖldruckProbleme?
 
Achso,
das geht aus meinem Post nicht hervor:
Der Motor ist noch im Auto eingebaut.
Mehr als die Pleullager kann ich so also nicht aufmachen.
Laufbahnen sehe ich ja von unten logischerweise höchstens das untere Drittel, hilft mir natürlich nicht wenn es oben abgelöst ist...
Die Arbeitssituation ist miserabel,
nachdem ich vor 2 Wochen 2 mal die Öldruckwarnung bekommen habe steht der Wagen im Garten und ich habe nicht gewagt zu meiner Schrauberlocation zu fahren.
Habe gestern in strömenden Regen die Wanne abgenommen während ich in eine Pfütze Dreckwasser lag.

Öldruck hatte ich am Montag an der kleinen Schraube am Kopf gemessen,
dort war im Leerlauf bei 20 Grad Öltemperatur direkt nach dem Start 5 Bar, fallend auf 1,5Bar bei 50 Grad (KI Anzeige).
Ich weiß nicht ob ich am Kopf weniger Druck messe als am Öldruckschalter, würde aber vermuten das der Druck bei 100 Grad zu niedrig sein wird.
Bei 2000 upm waren es auch bei 50 Grad noch 5 Bar.

Ich werde natürlich Vergleichsmessungen mit der neuen Pumpe machen.

Was mir noch aufgefallen ist waren schnelle Pulsationen um etwa 0,3Bar im Takt der Nockenwellendrehzahl,
ist das beim Messen am Kopf normal?
Das Manometer ist ein Ebay-Special ohne Dämpfung.

Mein Motor hat übrigens den MKB:AXE 035 926 gebaut am 25.01.2005, ist also meinem Verständnis nach einer der "Besseren".
 
Dein Motor ist ein A-Serie...der ist nicht besser.

B Motoren sind besser. Das bezieht sich rein auf die Plasmierung...denn in den B Motoren wurden die Vorbehandlungsschritte geändert.

Pulsation in deinem Öldrucksystem ist unnatürlich...und nicht gut.

Wenn du schon soweit bist öffe den ganzen Motor....und sieh nach. PL und KWL.
Du kannst die Pleulschrauben auch nochmals verwenden...als auch die Zuganker.
 
5 Bar bei 50°C....und 2000 rpm ist ok...
 
Ok,
danke dir Konnoo.
Ich werde sehen was sich machen lässt, dafür muss der Bus aber in meine Halle.
Im Garten kann ich keinen Motor ausbauen, das ist wie ein Amphitheater mit aufmerksamen Nachbarn auf den Logenplätzen....und die haben das Ordnungsamt auf Kurzwahl.

Werde das erstmal zusammenbauen wenn die Pumpe da ist und den Bus ins Schrauberparadies überführen.
Die Ölwanne ausbauen fand ich nichtmal schwierig, wenn nicht die schwungradseitigen Schrauben in der Wanne festgegammelt gewesen wären hätte das keine halbe Stunde gedauert (Motorlager vorne/hinten losgeschraubt, Motor angehoben und 5cm Holzklotz zwischen rechtes Motorlager und Motor).
Fotos folgen wenn sich was getan hat!
 
Ja bin gespannt. Du kannst bei demontierten ZK von Oben reinsehen oder mittels Kamera..da gibts so Dinger die du an USB dran steckst... und kannst dann endoskopieren....muss entsprechenden Durchmesser der PDE Elemante haben.. und von unten siehste ja auch rein. das wäre der kleinste Aufwand....Alternativ Kompressionstest und Druckverlustprüfung. Spart dir auch Arbeit.
Wenn du aber an den Zugankern rummachst muss der ZK abgenommen werden... dann die Drehmomente zw. KW und Zuganker einbringen erst dann ZK montage und Drehmomente des ZK draufbringen das ist ultrawichtig.
 
Hi,
kurzer Zwischenstand:
Habe vorgestern die neue Ölpumpe eingebaut.
Die Magneti Marelli Pumpe macht einen guten Eindruck, hatte sie aufgeschraubt aber keine Produktionsreste gefunden. War ab Werk gefettet zum besseren ansaugen. Mit Loctite und Drehmoment wieder zusammengeschraubt.

Die alte Pumpe hatte definitiv mehr Axialspiel und klang beim drehen von Hand "anders".

Mit der neuen Pumpe brauchte der Motor trotzdem eine Weile bis Öldruck aufgebaut wurde, orgeln mit abgezogenem PDE-Kabelbaum hat nicht den gewünschten Druckaufbau gebracht, habe dann zäneknirschend den Motor gestartet.
Brauchte so 10Sec bis der Druck da war.

Die Aktion hat gefühlt wenig gebracht,
Druck liegt bei 2000 Upm geschätzt etwa 0,2 Bar höher als vorher.
Leerlauf bei 100 Grad Öltemperatur 0,6 Bar:(
(wieder oben am Kopf gemessen)
Eine kurze Testfahrt brachte beim zurollen auf eine Ampel einmal die Öldruckwarnung.
Leider war mein an den Scheibenwischer getüddeltes Manometer abgestürzt, konnte also nicht sehen wie der Druck war...
IMG_20230811_103545.jpg

Ich werde nun nochmal das Ölfiltergehäuse genau unter die Lupe nehmen.
Habe auch nochmal einen neuen Filter von Mann bestellt (verbaut ist momentan ein Knecht, etwas über 100km gelaufen), der "alte" sieht zwar unbeschädigt aus und der O-Ring ist auch dran aber wer weiß...
Wäre zwar peinlich wenn es nur der Filter ist aber die Ölpumpe war definitiv auch nicht mehr die beste.
In die Ölwanne wollte sowieso schauen nach den Horrorstories von "2 Hände voll Späne" die ich hier gelesen hatte...

Frage:
Nachdem ich hier von "defekten" Ölfiltergehäusen gelesen habe, worauf muss ich achten bzw. was geht daran kaputt?
Wo gibt es außer dem Ablaufkanal für den Ölfilterwechseln noch die Möglichkeit das Öl von der Druckseite Richtung Ölwanne fließen kann?
Was passiert bei einem verstopften Ölkühler?
Oder Kann die Blechdichtung am Motorblock intern Undicht werden?

Finde es schade das die Werkstattliteratur bei VW so wenig erklärt, ein Diagramm des Ölkreislaufs vermisse ich im RLF...
(...erinnere mich gerne an die detailreichen Fiat-Werkstatthandbücher die bis ins kleinste die verschiedenen Funktionen erklären, hilft manchmal...ja ich weiß, schlechte Autos brauchen gute Reparaturanleitungen!;)

Weiterhin,
habe gestern mal mit der Diagnose rumgespielt da ich eh die selbstproduzierten Fehler durch abklemmen der PDEs löschen musste.
Der Verdrehwinkel liegt bei -2,9, besteht da Handlungsbedarf oder kann das so bleiben?
NW+Hydros habe ich ja vor kurzem gemacht, das Einstellwerkzeug vom Chinamann wird etwas toleranzbehaftet gewesen sein....
IMG_20230811_093400.jpg

Ich werde weitermachen wenn der Filter angekommen ist.
Viele Grüße
Wolf
 
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