Sorry, eure gegenteiligen Aussagen sind aber oft genauso nicht grau, sondern überwiegend eher pechschwarz:
Ein Versuch der simplifizierten Darstellung meinerseits (hihi, wo das wohl endet):
- Überwiegender Konsens ist, dass der aktuelle menschverursachte CO2 Ausstoß uns vor große Umbrüche und Probleme ungenannten Ausmaßes stellen könnte. Selbst wenn man den verbleibenden Leugnern und Beschwichtigern der Klimadebatte folgen mag, muss man eingestehen, dass wir hier im Mindesten eine Wette eingehen und der Ausgang ist nicht sicher vorhersehbar.
- Einigen wir uns darauf: Wir sollten etwas tun
- Einigen wir uns darauf, dass der Verkehrssektor mit bei uns 29,5% (2015) Anteil am inländischen Energiebedarfs es wert ist, angegangen zu werden
- Einigen wir uns auch darauf, das es schade ist, dass wir fast nur über die 84% Strassenverkehrsanteil der 29,5% sprechen, und wir wenig Muße darauf verwenden, was den bei den übrigen 70,5% Energiebedarf plus den Energiebedarf der Importprodukte sprechen
- Zurück zur Straße: Exxon sagt, dass etwa 7 kwh Energie verbraucht werden, um einen Liter Diesel an die Zapfsäule zu bringen. Im liter Diesel stecken dann 9,8kwh Energie.
- Nehme ich an, dass auch die Grauenergie fossil bereitgestellt wird und das ein Liter Diesel bei der Verbrennung im Hubkolbenmotor 2,6kg CO2 erzeugt, lande ich pro Liter Diesel bei CO2 Emissionen von in Summe 4,46 kg. Ein Passat oder Tiguan Diesel braucht nach VW Angabe irgendwas bei 5 Liter. Ein realen Verbrauch nehme ich bei 7 Litern auf 100km an. Also reden wir über irgendwas bei 31 kg/100km CO2 Emission oder 310g CO2/km
- Pendant Elektroauto: Sollverbrauch 17kwh/100km, Istverbrach 20kwh/100km. Ladeverlust 10%. Leitungsverluste deutsches Netz 6%. CO2 Ausstoß Deutscher Strommix 2018 = 474g/kwh. Ergibt ca. 11kg Co2 auf 100km oder 110g CO2/km.
Habt hier bessere Zahlen? Stimmen meine? +/- 20% Fehler bei meinen Annahmen? Bestimmt! Aber wir reden hier von verdammt nochmal Faktor 3 Differenz!
Warum sollten wir unter Annahme der oben beschriebenen Wette mit unbekanntem Ausgang aber erschenkend eindeutiger Tendenz auf wissenschaftlicher Seite nicht schleunigst die 70% des Personenverkehrs, wo der BEV funktioniert, umstellen? Und eben diese Reduktion um Faktor 3 mitnehmen?
Und sollten wir uns vielleicht bewusst machen, dass wir dann 70% der PKW, die 60% der Strassenverkehrsemissionen darstellen, welche wiederum 29,5% unseres Energiebedarfs ausmachen, reduzieren? Und Madam Thunberg zu recht der Meinung ist, dass das mit Blick auf die Wette echt mal nicht ausreicht? Und ob es aktuell nicht echt scheixxegal bzw. kontraproduktiv ist, seine Zeit und sein Geld auf die Elektrifizierung der verbleibenden 30% der PKW zu verschwenden, die im Nutzungszenario halt nicht passen (der gemeine TX-Fahrer, stets im Cali auf Fernreise oder mit Doka + Minibagger oder 2,5to Wohndose am Hintern unterwegs)?
Quellen: Springer Professional, Exxon, Technology Review, Wikipedia